Bella, Princess, Smokey, Susi & Amour

16 März 2024

Die Schlittenhunde sind los

Anfang März war es schon wieder so weit – die nächsten Hunde warteten auf ihre Vermittlungsbilder. Dabei lernte ich wieder völlig verschiedene Hunde kennen, verliebte mich ein wenig und am Ende gab es noch eine ganz ‚Husky‘-Familie. Auch wenn Anouk und Happy schon vor meiner Kamera standen, mussten wir einfach ein Familienfoto machen – ok, zumindest haben wir es versucht…

Bella & Princess

Der Nachmittag startete mit einem Mutter-Tochter-Gespann, was nicht nur mit unglaublicher Schönheit glänzte, sondern mit seiner aufgeregten und hibbeligen Art meine Fotografen-Finger gehörig forderte. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, wo den beiden so ziemlich alles im Tierheim äußerst unheimlich war und entsprechend freut man sich ja irgendwie doch, über diese sehr (wirklich sehr sehr sehr) fröhliche Art. Die beiden Damen kommen aus unschönen Verhältnissen und waren bei der Ankunft im Tierheim nicht so strahlend weiß, wie hier auf den Bildern. 

Auch ihr Auslauf hielt sich offenbar in Grenzen – zumindest so stark, dass ihre Hinterlassenschaften ganz dekorativ den Raum (und die Hunde selbst) schmückten, in den sie lebten. Nun hab ich hier ein paar mal versucht, etwas über das ‚menschliche Schicksal‘ dahinter zu tippen, aber ich lass das einfach 😀 Konzentrieren wir uns auf Bella & Princess… Gern würde ich euch sagen, wer von beiden wer ist, aber darüber herrscht nach wie vor Unklarheit. Im Endeffekt ist es auch egal, denn die beiden kennen ihre Namen so gut wie die Giraffe Pinguine kennt. Klar ist: Die Mama ist die Hündin, mit dem langen Fell und die Tochter hat entsprechend kurzes Fell. 

Für mich war es zugegebenermaßen echt schwierig, die beiden zu fotografieren, besonders einzeln. Selbst mit Keksen waren sie kaum voneinander zu trennen, was nicht daran liegt, dass die Eine ohne die Andere nicht kann, sondern dass besonders die Tochter IMMER gucken musste, ob ihre Mutter nicht doch was besseres zu Essen bekommt. Die Zeitspanne mit Mama-Hund allein war daher im Sekundenbereich. Die Tochter einzeln zu bekommen, war zwar etwas leichter (bevor sie wieder zu ihrer Mutter abdampfte), aber hier lag der Bereich, wo sie zumindest etwas zu mir schaute eher so im Millisekunden-Bereich. Ja… sie sind besonders, aber dennoch so liebenswert. Wer mich kennt, weiß, dass mein Herz bei den windhundartigen Vertretern Freudensprünge macht und auch wenn ich ja kein Fan von langem Fell bin, hätte diese bezaubernde Dame wirklich perfekt in meinen Kofferraum gepasst 😀 

Smokey

Die hübsche Dame ist gewissermaßen die Schwester von Bella & Princess, zumindest kommt sie aus dem selben unschönen Haushalt. Die Geschichte wäre hier also entsprechend gleich, außer dass Smokey sinnbildlich als Aschenputtel das 3. Rad am Wagen war… Ein Versuch, sie weiterzugeben, scheiterte, sodass sie erneut auf fragwürdige Weise zurück in die Familie kam. Es erklärt sich an dieser Stelle wahrscheinlich von selbst, dass die Überforderung, die mit 2 Hunden besteht, nicht besser wird, wenn ein 3. Hund dazu kommt…

Vor der Kamera war Smokey total unauffällig und freundlich, was man generell wohl als positiven Punkt nennen sollte. Keine der 3 Damen scheint zumindest ‚körperlich‘ schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, denn auch zu mir als völlig fremde Person waren sie offen, fröhlich und unvoreingenommen. Und jetzt verrate ich euch ein kleines Geheimnis: Besonders bei Rottweilern muss ich im Vorfeld immer tief durchatmen, denn auch ich wurde schon gebissen. Nicht im Tierheim, sondern als Jugendliche. Es war nicht dramatisch schlimm und die Situation völlig erklärbar und verständlich, aber irgendwie hat sich da trotzdem im Kopf was festgesetzt. Die Anspannung verfliegt recht schnell, aber bei manchen Vertretern bleibt so ein ungutes Gefühl… Bei Smokey war dieses Gefühl nicht da. Von Anfang nicht. Für einen Rottweiler hat sie eine sehr sportliche Figur und ihr Wesen wirkt sehr ruhig und ausgeglichen – Ihr ganzer Gesichtsausdruck ist einfach nur äußerst nett und freundlich, was es mir im Endeffekt leicht gemacht hat, in ihrem Fall entspannt an die Fotos zu gehen 😀

Susi & Amour

Jetzt wird es wild… Fleißige Tierheim-Verfolger wissen, dass es vor einiger Zeit schon einmal eine ‚Husky-Flut‘ im Tierheim gab – Viele Junghunde, ja sogar Welpen suchten ein zu Hause. Auch Happy und Anouk aus dem letzten Blogbeitrag kommen nun von gleicher Stelle und mit Susi und Amour endet das Ganze nun. Susi & Amour sind nämlich die Eltern von Happy & Anouk und die letzten beiden Tiere aus dem Umfeld… Ok, das war etwas kompliziert, aber wir können es vielleicht einfach als große Familie bezeichnen 😀 Und bevor die ersten Besserwisser jetzt schreien:

Natürlich sind es keine reinrassigen Huskys, es sind aber auch keine reinrassigen Alaskan Malamutes. Es ist irgendwas aus beiden Rassen, was anhand der Statur und der Augenfarben gut zu erkennen ist. Gut, genug davon, kümmern wir uns lieber um die Frage: Was zur Hölle ist mit seiner Rute passiert?!  

Kurz gesagt: Ich habe keine Ahnung, aber ich wusste dann was mit „Schreib bitte etwas über seine Antenne“ gemeint war 😀 Anfangs dachte ich, es ist Filz oder er hat da etwas hängen, aber es ist einfach seine Rute, an der das Fell fehlt… Generell erinnerte mich sein Erscheinungsbild irgendwie an so einen unbeholfenen Zuhälter. Ich weiß auch nicht warum… Übergewichtig, will die ganzen Kekse abstauben, bettelt mit zarten ‚Pfotengetippel‘ nach noch mehr Keksen, sein Deckhaar weht im Wind wie das von Manni dem Mammut und dann diese Antenne da hinten.

Glaubt mir, mit Goldkettchen und Sonnenbrille wär’s perfekt 😀 Susi hingegen ist die starke Frau im Rücken (die natürlich jeder Mann hat 😉 ). Sie ist weniger aufdringlich, macht ihr Ding und kann auch eigenständig ihren Weg gehen. Eben eine souveräne, flauschige Mutti – mit intakter Rute.

Am Ende haben wir es uns nicht nehmen lassen, die ganze Bande zu fotografieren. In unserer Vorstellung war so ein tolles Familienfoto, wo alle artig nebeneinander sitzen… Naja – Fast 😀 Das Gewusel war doch größer und einer tanzte halt immer aus der Reihe. Dann gingen uns auch noch die Kekse aus und spätestens ab hier, wurde es dann ganz unmöglich. Die einen spielten miteinander, die andere schnupperte sich durch den Auslauf und Amour… der suchte einfach weiter nach Keksen. Eine wirklich tolle Truppe, die einfach nur Freude macht und sich über einen neuen, rassegerechten Wirkungskreis sehr freuen würde. Zum Abschluss noch ein paar mehr Eindrücke.

Zum Abschluss…

Möchte ich vorsorglich noch auf folgende Dinge hinweisen:

  • Ich bin kein Mitarbeiter des Tierheims, bin dort lediglich ehrenamtlich tätig
  • Die von mir fotografierten Hunde, stehen nicht automatisch immer direkt zur Vermittlung – Richtet daher bitte keine Vermittlungsanfragen an mich sondern direkt an das Tierheim Chemnitz
  • Nehmt manche Dinge bitte einfach mit Humor… Mir ist bewusst, dass manche Schicksale alles andere als lustig sind
  • Die Beschreibung der Hunde ist keinesfalls vollständig – Einen ausführlicheren Steckbrief der zu vermittelnden Tiere findet ihr auf der Vermittlungsseite des Tierheims:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert