Mutige Versuchskaninchen stürzen sich ins Abenteuer
Vor nicht all zu langer Zeit war ich auf der Suche nach mutigen Modellen, um ein persönliches Projekt weiter voran zu bringen. Es hatten sich einige Hund-Mensch-Teams gemeldet und die Entscheidung fiel mir am Ende wahnsinnig schwer. Immer wenn ich einen Favoriten hatten, kam noch ein Bewerbung dazu und ich überlegte wieder. Kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist traute ich meinen Augen kaum, denn da war sie bzw. er: Der perfekte Kandidat! Warum? Naja… Sorry Mädels, aber ich hatte tatsächlich noch nie einen Mann vor der Kamera und man muss fast schon sagen, dass es in unserem Gebiet der Fotografie eher die Ausnahme ist. Doch nicht nur das – er brachte auch gleich noch 2 Hunde mit, die für mich in jeglicher Hinsicht einfach nur perfekt zum Üben waren. Lange Rede kurzer Sinn: Dieses Team konnte einfach nichts mehr toppen!
Aber was sollte dieser Aufruf nun und was wollte ich nach all den Jahren des Fotografierens denn noch üben? Genau diese Frage will ich euch im folgenden Blogbeitrag beantworten!
Quo vadis, Langohrliebe?
Wie die meisten von euch wissen, habe ich im vergangenen Jahr angefangen, mein Angebot zu überarbeiten bzw. dieses überhaupt erst einmal konkret zu formulieren. Das klingt jetzt zunächst recht unromantisch, aber glaubt mir – es ist gar nicht so einfach. Eine Frage trieb mich dabei viele Monate umher: Was macht MIR eigentlich besonders Freude beim Fotografieren? Wofür brenne ich am meisten und wobei kann ich meinen Kunden mit ihren Hunden das beste Gefühl vermitteln? Seien wir ehrlich: Jeder, der nur halbherzig eine Tätigkeit ausübt, kann dies auf Dauer nicht mit guter Laune und für mich gäbe es nichts Schlimmeres, als irgendwann ein Shooting nur noch „hinter mich zu bringen“, weil es mir selbst einfach keinen Spaß mehr macht und ich nicht voll hinter dem stehe, was ich da mache.
Ich nahm mir für 2024 also vor, auf mein Herz zu hören, denn dieses schrie förmlich danach, meine Fotografie noch natürlicher zu gestalten, um die Hunde vor meiner Linse auch wirklich so einfangen zu können, wie sie sind. Ich wollte nicht mehr gezielt an diese eine Location fahren, um Bilder anzufertigen und auch wollte ich nicht in innerhalb von 2h da, da und dahin laufen, um alle geeigneten Fotostellen abgegrast und meine Bilder im Kasten zu haben. Ja, der Fokus sollte nicht mehr ausschließlich nur auf diesen „Ich mache Bilder von deinem Hund“ liegen. Das wollte ich noch nie – ich hatte es bisher nur noch nie so formuliert.

Ein Shooting bei mir soll sowohl für euch als Besitzer als auch für eure Hunde eine echte Auszeit vom oft stressigen Alltag werden. Einfach mal abschalten, in der Natur unterwegs sein, durchatmen, gemeinsam Zeit verbringen und genau das tun, was ihr am liebsten macht – ausgiebig spazieren gehen. Dabei begleite ich euch und halte eure Momente fotografisch fest.

Was war die Herausforderung dabei?
Um das zu erreichen, stellen sich mir aus fotografischer Sicht einige neue Gegebenheiten, welche ich zunächst einmal in aller Ruhe angehen wollte. Hier kommen nun Franz, Steffi und deren Herrchen ins Spiel. Neben der generellen Bildgestaltung stand ich nämlich vor einer völlig neuen Herausforderung: Menschen 😀 Ja, richtig – ich gebe zu, dass ich mich davor bisher gedrückt habe. Immer mal unauffällig zwischendurch oder bei wirklich guten Freunden konnte ich zwar durchaus schon einige Menschen-Momente einfangen, aber ich hätte wirklich einen Teufel getan, um fremde Personen direkt zu fragen: „Hey, willst du auch mit aufs Bild?“.
Um die kleinen Augenblicke zwischen euch und euren Hunden nun einzufangen, erklärt es sich denke ich von selbst, dass ich dieses Thema nun also offensiv angehen musste. Nicht heimlich, sondern ganz klar angekündigt. Neben diesen Punkt gab es zudem noch einige offene Fragen, die ich mir durch das Probe-Shooting beantworten wollte. Um euch einen kleinen Einblick in meinen Kopf zu gewähren, gehörte dazu z.B.:
Austesten neuer Kameraeinstellungen
meine Perspektive häufiger wechseln (frontal, seitlich, weniger von unten usw.)
die Weitwinkel-Objektive mehr nutzen bzw. generell bewusst die Objektive häufiger wechseln
mehr Landschaft mit einbeziehen, sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund
auf die Positionierung zum Hintergrund achten (das Motiv sollte gut erkennbar sein)
viel viel mehr beiläufige Bilder
Gefühl für die Belastung bei längeren Strecken bekommen (sowohl für mich als auch für die Hunde)
Meine persönliche Liste war also lang und ich hatte viel vor. Mir war es daher wichtig, im Vorfeld zu kommunizieren, dass vielleicht nicht alles beim ersten Mal klappt und in manchen Momenten noch etwas Geduld benötigt wird, da ich verschiedene Dinge in gleichen Situationen ausprobieren möchte. Jetzt im Nachhinein betrachtet gebe ich zu: Eine kleinere Das-möchte-ich-ausprobieren-Liste hätte es wohl auch getan 😀

Und? Wie wars?
Gleich zuerst: Die 3 hätten es mir nicht leichter machen können! So ein wahnsinnig tolles Team! Was ich vorher nicht wusste: Auch die beiden Mischlinge stammen aus dem Tierheim und ihr kennt mich… Vor lauter Faszination über ihre Geschichten, musste ich mich immer mal wieder daran erinnern, Fotos zu machen. Steffi und Franz waren zu 90% auf ihr Herrchen fixiert, sodass es jede Menge Augenblicke gab, die ich einfangen konnte. Vielmehr war es für mich schon eine Herausforderung, Bilder mit Blicken direkt in die Kamera zu erhaschen – besonders bei Steffi 😉
Ich muss auch gestehen, dass ich einige Dinge unterschätzt habe und mich auf so viele Sachen gleichzeitig konzentrieren musste, dass ich zwischenzeitlich in alte Routinen gefallen bin. Es ist wirklich erstaunlich, wie anstrengend das Fotografieren sein kann 😀 Ja ich bin ehrlich, manche von meinen Vorhaben habe ich tatsächlich auch einfach vergessen. Gleichzeitig war es so unglaublich lehrreich und wertvoll für mich, dass ich auch jetzt – viele Wochen danach – noch schwärmen könnte. Ich liebe die Ergebnisse, die entstanden sind und bin mir jetzt sicherer denn je: Genau das macht mir unheimlich Spaß und genau dafür brenne ich!


Das größte Learning?
Ich habe auf unserer kleinen Tour viel gelernt, aber meine größte Erkenntnis war selbst für mich überraschend. Mir war im Vorfeld durchaus bewusst, dass so ein Fotoshooting für Hunde anstrengend ist. Es sieht immer nicht so aus, aber ich kann euch fast schon garantieren, dass eure Hunde danach fix und fertig in ihr Körbchen fallen werden. Genau hier muss ich als Fotografin gut haushalten. Weder sollen die Hunde den Spaß verlieren, noch soll die Fotografie zu kurz kommen. Auf unserer Probe-Runde, die ich bewusst etwas kleiner gewählt hatte (ca. 5 km waren es), habe ich nun viel fotografiert und probiert. Entsprechend haben wir recht viele Stopps gemacht und Franz & Steffi brauchten zwischendurch immer wieder etwas Geduld mit mir. Ich wollte ja keinen Spot verpassen und wie ihr lesen konntet: Meine Liste war lang 😀 Besonders bei der älteren Steffi merkte man aber, dass ihr das gegen Ende einfach auch ein kleines bisschen zu blöd wurde. Sie hatte nämlich nur noch das Auto als rettendes Ziel vor Augen. Irgendwie bin ich ihr sehr dankbar dafür, denn wie eingangs gesagt: Das hatte ich nicht auf dem Schirm. Hier muss man definitiv eine gute Balance finden und es soll gut überlegt sein, ob man „schon wieder“ Halt macht oder die tierischen Begleiter ihren Geduldsvorrat etwas auffüllen lässt 🙂

Wie geht es jetzt weiter?
Was vorher unausgesprochen im Raum schwebte, habe ich für euch konkret formuliert. Einfach mal wieder abschalten, Abstand vom Alltag gewinnen, ganz ohne Zeitdruck in der Natur unterwegs sein, gemeinsam mit deinen geliebten 4-Beiner unvergessliche Augenblicke sammeln… Zwischen netten Gesprächen, neuen Wegen und diesen kleinen ungeplanten Momenten, an die man sich noch lange erinnert. Ich begleite euch und halte euer kleines Abenteuer fotografisch fest. Es ist sozusagen die perfekte Kombination aus einer Auszeit für dich und deinen Hund in der Natur und einem Fotoshooting.
Die ganzen Details habe ich für euch bereits zusammengefasst. Schaut doch gern mal vorbei! Vielleicht lernen auch wir uns bald auf einem Abenteuerspaziergang kennen.


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